
Tasha hatte vor allem und jedem Angst. Draußen wurde jedes Blatt im Wind, Menschen oder Tiere gestellt und verbellt. Sie zeigte sich hyperaktiv, versuchte andere Hunde zu mobben und war zeitgleich ein absolutes Nervenbündel. Im Haus hingegen tendierte Tasha zur Flucht. Frei nach dem Motto „My Korb is my castle“. Besuch? Oje – Tasha war verschwunden. Als sie dann nach Monaten zum ersten Mal Freunde von uns begrüßte, war die Freude groß.
Als wir endlich dachten, dass Tasha die ersten Fortschritte macht, überraschte sie uns mit knapp einem Jahr mit der nächsten Katastrophe: Tasha bekam aus dem Nichts heraus Panikattacken und rannte unter sich pinkelnd durch die Wohnung. Ich zog erzieherisch alle Register – jedoch ohne Erfolg!
Wie das Leben so spielt, hatte ich genau zu diesem Zeitpunkt mehrere Fortbildungen, unter anderem über Blüten-Therapie, Stress und über Ernährung. Natürlich wollten wir die hier gewonnen Kenntnisse bei Tasha als letzten Versuch ausprobieren. Und tatsächlich: Nach einer Ernährungsumstellung, Stress-Reduktion und der Gabe individueller Blütenmischungen gingen die Attacken zurück.
Wir schöpften neue Hoffnung und begannen nun mit einer homöopathischen Behandlung. Es war ein Versuch, ob Tasha homöopathische Hirnpräparate vielleicht noch weiter helfen könnten. Tatsächlich nahmen die Attacken noch weiter ab. Heute ist Tasha so eingestellt, dass die Attacken ausbleiben. Sie lebt immer mehr auf, lernt leichter und hat wieder Freude am Leben.
Es scheint so, dass sich bei mir der Spruch bewahrheitet, dass jeder den Hund bekommt, den er braucht um weiterzukommen. Durch Tasha habe ich nun noch eine 18 monatige Fortbildung bei der International Dog Training School absolviert. Der ganzheitliche Ansatz der englischen und skandinavischern Lehrer und das Aufzeigen der engen Zusammenhänge von Verhaltensproblemen, Stress, Ernährung und Gesundheit ist hier Hauptbestandteil der Ausbildung. Danke Tasha, dass ich durch Dich weiterlernen durfte, was Lyco bereits erfolgreich begonnen hatte!
Unerwartet, und plötzlich mussten wir Tasha dann kurz vor Weihnachten 2017 über die Regenbogenbrücke gehen lassen… Noch am Sonntag rannte unsere fast 14jährige alte Lady mit meiner Tochter den Schlittenhügel runter. Trotz aller Zipperlein wie Herzproblemen, Spondylosen, schleifender Hinterbeine etc. Sie strotzte noch voller Lebensfreude.
Nur 2 Tage später hatte Tasha einen schweren Schlag- und Epi-Anfall bei dem sie sich ihr Vorderbein mehrfach kompliziert gebrochen hat. Tierarzt und Tierklinik teilten mir mit, dass aufgrund ihrer ganzen Vorerkrankungen, dem Verdacht auf Knochenkrebs und der Schwere der Knochenbrüche keine Heilungsaussichten bestehen… Der Schock saß tief – und schweren Herzens musste ich meine Süsse auf Ihrem letzten Weg begleiten… Tasha durfte sich noch von all Ihren Lieben verabschieden…
Danke Tasha – dass Du mich so viel über Hunde mit besonderen Ansprüchen gelehrt hast. Mir gezeigt hast, dass es sich immer lohnt ganzheitliche Wege zu suchen und auch zu gehen, die es davor noch nicht gab. Du hast es tausendfach bewiesen – und warst die weltbeste Nanny die sich meine Tochter wünschen konnte. Danke für alles… Die Spuren die Du in unseren Herzen hinterlassen hast, werden nie verwehen und wir werden Dich nie vergessen!